Working together for standards The Web Standards Project


ATF Manifesto (German translation)

Manifest der Accessibility Task Force

Das Potential

Das Web kann ein wirklich demokratisches Medium sein, dass das Leben von Menschen mit Behinderung verändert. Blinde und sehbehinderte Menschen können online einkaufen. Menschen mit kognitiven Behinderungen können online in ihrer eigenen Geschwindigkeit lernen. Hörbehinderte Nutzer erhalten Zugang zu multimedialen Inhalten. Menschen können sich online treffen, teilhaben und anfreunden, ohne Vorurteile und potentiell ohne Barrieren in ihrem Weg.

An vielen Stellen ist dies bereits möglich, jedoch nicht überall. Wir glauben, dass jeder das Recht hat die Vorteile zu nutzen, die das Web bietet.

Das Problem

Die Erstellung von Webseiten, die Standard-basierte Markup- und Designpraktiken anwenden, ist ein essentieller Schritt um sicherzustellen, dass Inhalte mit der größtmöglichen Anzahl von Benutzeragenten (User Agents), Geräten und Ausgabeformen genutzt werden können.

Webstandards bieten viele spezifische Markup-Elemente und -Attribute, die bei der Zugänglichkeit helfen. Sie definieren Beziehungen, stellen alternative Inhalte bereit und unstrukturierten Inhalten umfassendere Bedeutung.

Seit seiner Gründung 1998 hat das Web Standards Project (WaSP) für die Implementierung von Webstandards geworben. Obwohl es große Fortschritte darin gab, Browserhersteller, Webdesigner und sogar Hersteller von Autorenwerkzeugen von den Vorteilen der Standards zu überzeugen, so bleiben doch wichtige Teile der “Web-Gleichung” nach wie vor offen.

Assistive Werkzeuge (wie zum Beispiel Screenreader), die von manchen Menschen mit Behinderungen genutzt werden, nutzen nach wie vor die Vorteile von standardkonformem Markup nicht vollständig aus.

Hoch entwickelte und kostspielige Content Management-Systeme produzieren qualitativ minderwertiges, nicht-semantisches, unzugängliches Markup.

Viele Autorenwerkzeuge (einschließlich CMS und Blog-Werkzeuge) können nicht von Menschen mit Behinderungen genutzt werden, weil sie nicht die Authoring Tool Accessibility Guidelines (ATAG) erfüllen – die Empfehlung des W3C für Autorenwerkzeuge zur Erstellung von Webinhalten.

Unternehmen und ihre Webentwickler glauben irrtümlich, das zugängliche Webentwicklung inkompatibel zu Werbewirksamkeit und Ästhetik ist.

Denen, die sich für die Thematik interessieren, werden oft teure und fehlerhafte Lösungen von einem neuen Phänomen aufgeschwatzt: den Accessibility-Wunderheilern – Anbietern, die behaupten, ein tiefes Verständnis der Probleme zu haben und Lösungen durch Handauflegen versprechen, letztendlich aber doch nur Resultate liefern die alles sind, nur nicht zugänglich.

Die rasche Adaption von DOM-Scripting und AJAX führt eine ganze Reihe neuer Probleme ein, auch und gerade im Hinblick auf assistive Werkzeuge.

Die Accessibility Task Force glaubt, dass es nun an der Zeit ist, diese Probleme anzugehen. Wir möchten die Probleme hervorheben, denen Designer und Entwickler täglich gegenüberstehen. Probleme, durch die unzugängliche Prozesse und Ergebnisse bis ins Unendliche verlängert werden, und wir wollen an der schnellen Behebung dieser Probleme arbeiten. Und wir wollen den Fokus der Barrierefreiheit von der Checklisten-Mentalität automatischer Prüfwerkzeuge auf die tatsächlichen Barrieren bei echten Nutzern lenken.

Der Vorschlag

  • Dass alle assistiven Werkzeuge, die zur Nutzung des Webs verwendet werden, die Gesamtheit der HTML, XHTML, DOM und CSS-Empfehlungen umsetzen.
  • Dass die Hersteller von assistiven Werkzeugen die Fähigkeiten und das Verhalten ihrer Produkte in Bezug auf Webstandards und Scripting transparent dokumentieren.
  • Dass alle Content Management-Systeme ohne weiteres Zutun semantischen, zugänglichen, validen und schlanken Code produzieren.
  • Dass CMS-Hersteller sicherstellen, dass Menschen mit Behinderung ihre Werkzeuge leicht benutzen können, um damit Webinhalte zu produzieren.
  • Dass Webentwickler Webstandards benutzen, um ihre Websites zu produzieren und diese wenn möglich mit assistiven Werkzeugen und mit behinderten Menschen testen, um sicherzustellen, dass diese zugänglich und benutzbar sind.
  • Dass nicht in Vergessenheit gerät, dass die Web Content Accessibility Guidelines nur ein Teil des Puzzles sind – die Authoring Tool Accessibility Guidelines (ATAG), die User Agent Accessibility Guidelines (UAAG) und auch das Document Object Model (DOM) sind ebenfalls Webstandards.

Das Versprechen

  • Wir arbeiten unaufhörlich um zu zeigen, dass Zugänglichkeit und wohlgeformtes Markup Hand in Hand mit Interaktivität, Branding und Ästhetik gehen kann.
  • Wir verlangen mehr von unseren Werkzeugen. Und zwar von allen. Wir werden von Browsern, Media Playern und assistiven Werkzeugen verlangen, dass sie die UAAG umsetzen, und von WYSIWYG-Editoren, CMSen, Blogwerkzeugen, Konvertern und Medienwerkzeugen die Unterstützung der ATAG.
  • Wir versuchen unvoreingenommen mit allen Herstellern in einen konstruktiven Dialog zu treten um ihnen zu helfen, Webstandards zu unterstützen, um damit die Zugänglichkeit zu erhöhen.
  • Wir bemühen uns, Unternehmen und ihre Webentwickler weiterzubilden, damit sie informierte Entscheidungen treffen können, ohne auf Accessibility-Wunderheiler hereinzufallen.
  • Wir arbeiten eng mit anderen WaSP-Task Forces und relevanten Arbeitsgruppen wie der WCAG-WG zusammen, um brauchbare Praktiken und Methoden zur Erstellung standardkonformer, interaktiver und zugänglicher Websites zu entwickeln, die für Nutzer mit Behinderungen zu gebrauchen sind.
  • Schließlich, wenn ein Hersteller sich unwillig zeigt und weiterhin absichtlich diskriminierende Praktiken fortsetzt, werden wir alle uns zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen, um Änderungen herbeizuführen.

All of the entries posted in WaSP Buzz express the opinions of their individual authors. They do not necessarily reflect the plans or positions of the Web Standards Project as a group.

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